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A350 der Lufthansa im Landeanflug
Neue Langstreckenflugzeuge reduzieren massiv den Treibstoffverbrauch - Bild: luftfahrtportal.de

Die Klimabilanz der deutschen Luftfahrt verbessert sich weiter: Der durchschnittliche Kerosinverbrauch pro Passagier und 100 Kilometer ist im Jahr 2024 auf nur noch 3,38 Liter gesunken. Möglich machen das milliardenschwere Investitionen in neue, treibstoffeffiziente Flugzeuge. Trotz wachsender Herausforderungen zeigt sich: Die Branche nimmt den Klimaschutz ernst – und erzielt messbare Fortschritte.

Historischer Rückgang: Kerosinverbrauch seit 1990 fast halbiert

Die deutschen Airlines, organisiert im Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL), konnten ihren durchschnittlichen Kerosinverbrauch seit 1990 um beeindruckende 46 Prozent reduzieren. Damals lag der Verbrauch noch bei 6,3 Litern – heute sind es 3,38 Liter pro Passagier und 100 Kilometer. Dieser Effizienzgewinn schlägt sich direkt in einer ebenso starken Senkung der CO₂-Emissionen nieder. Mit dieser Entwicklung liegt die deutsche Luftfahrt im internationalen Vergleich weit vorn. Vor allem auf der Langstrecke, wo neue Flugzeuge wie der Airbus A350 oder die Boeing 787 Dreamliner eingesetzt werden, sinkt der Verbrauch stellenweise auf unter 2,5 Liter pro Passagier – ein Wert, der mit sparsamen Pkw vergleichbar ist.

Milliardeninvestitionen in neue Flugzeuge zeigen Wirkung

Um ihre Klimaziele zu erreichen, setzen die Airlines auf Hightech aus den Flugzeugwerken. Bereits jetzt haben sie für 482 neue Maschinen mit einem Gesamtlistenpreis von 82 Milliarden Euro Bestellungen oder Vormerkungen getätigt. Diese neuen Jets ersetzen ältere Modelle und senken dabei den Kerosinverbrauch pro Passagier um bis zu 30 Prozent.

"Jedes neue Flugzeug spart sofort CO₂ – und reduziert zugleich die Lärmbelastung beim Start und bei der Landung deutlich.“
- Dr. Joachim Lang, Hauptgeschäftsführer des BDL

Die Flottenerneuerung ist also nicht nur ein Beitrag zum Klimaschutz, sondern auch ein Gewinn für die Lebensqualität in Flughafennähe.

Wahrnehmung der Flugreisenden oft weit entfernt von der Realität

Trotz der nachweislichen Fortschritte herrscht bei vielen Menschen ein falsches Bild über den tatsächlichen Kerosinverbrauch von Flugzeugen. Eine aktuelle, repräsentative Umfrage des BDL zeigt: Nur 12 Prozent der Befragten schätzen den Verbrauch korrekt auf etwa 3 Liter. Über ein Drittel gibt an, keine Vorstellung davon zu haben, während viele ihn massiv überschätzen – etwa auf 15 oder gar 30 Liter pro Passagier. Diese Wahrnehmungskluft zeigt, wie wichtig transparente Kommunikation und sachliche Aufklärung über die tatsächliche Umweltleistung moderner Flugzeuge ist.

Klimafreundliches Fliegen bleibt erklärtes Ziel

Die deutschen Fluggesellschaften setzen ihren Weg zu mehr Nachhaltigkeit konsequent fort. Mit sinkenden Kerosinverbräuchen, neuen Flugzeugen und verstärkter Kommunikation über ihre Klimabilanz wollen sie das Vertrauen der Öffentlichkeit stärken – und zeigen: Fliegen wird klimafreundlicher, Schritt für Schritt.

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