Der Flughafen Köln-Bonn (CGN) hat das Geschäftsjahr 2024 mit einem deutlichen Gewinn abgeschlossen - nach 2022 und 2023 ist dies das dritte Jahr in Folge. Mit einem Plus von 12,7 Millionen Euro befindet sich das Unternehmen weiterhin in der Erfolgsspur. Im Vergleich zum Vorjahr fiel der Gewinn 2024 sogar um rund 7,5 Millionen Euro höher aus. Heute wurde die Bilanz des Airports veröffentlicht.
Dreimal positive Jahresergebnisse
Das dritte deutlich positive Jahresergebnis infolge zeigt die Robustheit des Flughafens in einem herausfordernden Marktumfeld. Die Umsatzerlöse stiegen um mehr als 20 Millionen Euro auf 363,8 Millionen Euro, das operative Ergebnis EBITDA um 7,5 Millionen Euro auf 66,9 Millionen Euro. "Dank dieser sehr guten Zahlen können wir vor allem gezielt in noch höheren Passagierkomfort, die weitere Optimierung von Prozessen und die stetige Verbesserung des Reiseerlebnisses investieren“, sagt Geschäftsführer Cenk Özöztürk. "Im Rahmen unseres Programms "Next Chapter" erhält der Flughafen gerade ein völlig neues, modernes Gesicht mit neuen Bars, Cafés und Restaurants in den Terminals sowie ab Herbst mit der umfassenden Neugestaltung der Sicherheitskontrolle, die die vollständige Umrüstung auf CT-Technik beinhaltet.“
Dazu sagt Thilo Schmid, Vorsitzender der Geschäftsführung der Flughafen Köln/Bonn GmbH: "Das sehr gute Ergebnis mit einem Plus von 12,7 Millionen Euro ist das Resultat der hervorragenden Leistung unseres Teams CGN. Und es ist eine besondere Bestätigung, im 75. Jubiläumsjahr der Flughafengesellschaft auf eine so erfolgreiche Entwicklung blicken zu können. Wir haben gemeinsam erneut bewiesen, wie stark der Flughafen aufgestellt ist. Mit der Entwicklung des Passagierverkehrs, des Frachtgeschäfts und des Flughafenstandorts setzen wir auf ein Geschäftsmodell, das tragfähig ist und viele Chancen für die Zukunft bietet. 2024 haben wir erstmals seit 2019 mehr als 10 Millionen Fluggäste begrüßt und in der Fracht unsere Stellung als einer der führenden Flughäfen in Europa gefestigt. Der daraus resultierende wirtschaftliche Erfolg ermöglicht uns, insbesondere in die Entwicklung des Standorts, die Aufenthaltsqualität für unsere Passagiere und Nachhaltigkeitsprojekte zu investieren. In Summe stellen wir dafür aktuell und in den kommenden Jahren über 300 Millionen Euro bereit.“
Passagier- und Frachtzahlen mit positiver Entwicklung
Der Passagierverkehr entwickelte sich 2024 positiv. Es starteten und landeten wieder mehr als 10 Millionen Reisende in Köln/Bonn. Das erste Mal seit 2019 und den Einschnitten während der Corona-Krise. "Dieser Erfolg beruht auf der anhaltend hohen Nachfrage nach Flugreisen und unserem breitgefächerten Streckennetz. Er ist aber nicht selbstverständlich, weil hohe staatliche Standortkosten die Entwicklung des Luftverkehrs in Deutschland deutlich hemmen“, sagt Flughafenchef Thilo Schmid. Zwischen Juli und Oktober 2024 verzeichnete der Flughafen jeweils über eine Million Passagiere pro Monat. Besonders beliebt waren erneut Flüge zu touristischen Zielen sowie zu Familie und Freunden im Ausland. Die Nachfrage in diesen Bereichen liegt deutlich über dem Niveau von 2019. Im Gegensatz dazu ist der innerdeutsche Verkehr nach der Pandemie nicht zurückgekehrt. In diesem Segment bieten Airlines erheblich weniger Flüge als 2019 an. Neben den hohen Standortkosten ist dies der Grund, dass dem Flughafen zum Vorkrisenniveau gut 2 Millionen Passagiere fehlen.
Im Frachtgeschäft konnte Köln/Bonn 2024 seine Stellung als einer der zentralen Standorte in Europa erneut behaupten. Trotz der anhaltend herausfordernden weltwirtschaftlichen und geopolitischen Lage, die sich auf das Cargo-Geschäft auswirkt, blieb das Gesamtvolumen mit 845.000 Tonnen auch 2024 auf einem stabil hohen Niveau (2023: 870.000 t) und auch deutlich über der Marke von 2019 mit 815.000 Tonnen. Für dieses Jahr geht der Flughafen von einem moderaten Anstieg des Volumens auf rund 850.000 Tonnen aus.
Vom Flughafen Köln-Bonn öfter nach Dubai und neu nach Marsa Alam
Auch 2025 ist das erste Quartal im Passagierverkehr sehr erfolgreich verlaufen. Mit bislang rund 2,5 Millionen Fluggästen liegt das Aufkommen über dem Vorjahr. In der Hauptreisezeit erwartet der Flughafen erneut mehrere Monate mit jeweils über 1 Million Gästen. Dazu tragen neue Verbindungen bei. Eurowings hat kürzlich weitere Ziele aufgenommen, darunter Bastia und Porto. Electra Airways bietet in Kooperation mit SunExpress Verbindungen nach Burgas und Warna in Bulgarien an. Auch für das letzte Jahresdrittel gibt es gute Aussichten. Eurowings fliegt weiterhin nach Dubai – ab November sogar vier Mal pro Woche - und Dschidda in Saudi-Arabien. Zudem nimmt die Airline eine zusätzliche Strecke auf. Wir hatten hierzu im Beitrag Eurowings fliegt jetzt verstärkt in die Golfregion bereits berichtet. Das beliebte Badeziel Marsa Alam in Ägypten wird ab dem 31. Oktober immer freitags bedient. Insgesamt rechnet der Flughafen für 2025 aufgrund der hohen touristischen Nachfrage mit 10,6 Millionen Passagieren (+6%). Für einen anhaltenden Aufwärtstrend muss der Luftverkehr in Deutschland jedoch wieder wettbewerbsfähiger werden. "Wie die gesamte Branche setzen wir darauf, dass die neue Bundesregierung den Luftverkehr stärkt, um das Streckenangebot für Reisende und die Wirtschaft nachhaltig zu verbessern“, sagt Thilo Schmid.
Transformationsprogramm Next Chapter
2024 stand und auch 2025 steht im Zeichen von wegweisenden Projekten, insbesondere des Programms "Next Chapter“, das dem Flughafen ein grundlegend neues Erscheinungsbild verleiht und ihn optimal für die Zukunft aufstellt. Dafür investiert der Flughafen aktuell und in den nächsten Jahren über 300 Millionen Euro. Die Umsetzung des neuen Gastronomiekonzepts befindet sich auf der Zielgeraden: 12 von 17 neu gestalteten Cafés, Bars und Restaurants sind geöffnet. Die übrigen folgen in Kürze. Zudem werden in den Terminals moderne Aufenthaltskonzepte umgesetzt, unter anderem mit neuen Möbeln und Begrünung. "Wir modernisieren die Terminals und steigern den Komfort für unsere Passagiere. Mit innovativen Konzepten gelingt es uns, das Reiseerlebnis auf ein neues Level zu heben“, sagt Geschäftsführer Cenk Özöztürk. Auch die Infrastruktur wird erneuert: Eine moderne zentrale Warenkontrollstelle wurde im März in Betrieb genommen, die Sanierung des 2,5 km langen Hauptrollwegs Bravo schreitet planmäßig voran. Das Großprojekt für rund 60 Millionen Euro wird bis Mitte 2026 abgeschlossen . Zudem wird ein neues Parkhaus für Beschäftigte auf Parkplatz 5 für zirka 35 Millionen Euro errichtet.
CGNGateWay, Digitalisierung und erster All-CT-Flughafen in Deutschland
Ein weiterer zentraler Baustein des "Next Chapter“-Programms ist die umfassende Neugestaltung der Sicherheitskontrolle für Reisende. Der Flughafen hat mit Jahresbeginn die Steuerung der Kontrollen übernommen, ab Oktober beginnt der Umbau, für den rund 20 Millionen Euro investiert werden. "Mit der Übernahme nehmen wir noch größeren Einfluss auf den Passagierprozess, gestalten ihn effizienter und komfortabler“, sagt Cenk Özöztürk. "Wir werden als erster Flughafen in Deutschland komplett auf modernste CT-Technik umrüsten, die es Fluggästen ermöglicht, Flüssigkeiten und technische Geräte für die Kontrolle nicht aus dem Handgepäck herausnehmen zu müssen.“ Zudem werden Services für Passagiere kontinuierlich erweitert: Seit April können nicht nur Fluggäste der Eurowings, Lufthansa und von Austrian Airlines ihr Gepäck selbst aufgeben, sondern auch Ryanair-Kunden. Zusätzlich können alle Reisenden über "CGNGateWay“ einen Zeitslot für die Sicherheitskontrolle buchen – nun bis zu 100 Tage vor Abflug. Zusätzlichen Komfort bietet außerdem der wieder nutzbare Handgepäckausgang in Terminal 1.
Darüber hinaus schreiten die Digitalisierungsaktivitäten weiter voran, hier stehen insbesondere die Abläufe auf dem Vorfeld im Fokus, um operative Prozesse weiter zu optimieren. Ein digitaler Zwilling des Flughafens, der in Zusammenarbeit mit der Universität der Bundeswehr erstellt wird, hilft dabei, neue Technologien zu erproben. Früchte trägt auch die Kooperation mit dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR). Ein Beispiel für die einzigartige Standortqualität Köln/Bonns und die enge Partnerschaft mit dem DLR ist die Ansiedlung des GOVSATCOM Hub – ein zentrales Element für sichere Satellitenkommunikation in Europa. Damit verbunden ist die Entwicklung des SPACEHUB COLOGNE, in dem künftig die Innovationskraft des Flughafens und seiner Partner optimal vernetzt und gebündelt wird.
75. Jubiläumsjahr der Flughafengesellschaft
Ein bedeutendes Handlungsfeld ist die Umsetzung der vielfältigen Nachhaltigkeitsaktivitäten. Neben dem Ausbau der Aufdach-PV-Anlagen hat der Flughafen mit Planungen für die Errichtung von aufgeständerten Solarmodulen auf seinem Gelände begonnen – sogenannten Agri-Photovoltaik-Anlagen. Bereits im Bau befindet sich ein neues Holzheizwerk. Insgesamt investiert der Flughafen rund 40 Millionen Euro in Projekte für moderne Energieerzeugung. Auch die schrittweise Umstellung auf elektrische Fahrzeuge und Geräte wird konsequent weiterverfolgt. Im Fokus steht auch die Steigerung der Arbeitgeberattraktivität: Mit innovativen Recruiting-Maßnahmen, der gezielten Förderung von Talenten – etwa im Rahmen der Initiative "Female Resources“ – sowie der Schaffung einer attraktiven Co-Working-Area für Mitarbeitende positioniert sich der Flughafen als zukunftsorientierter Arbeitgeber – und damit auch als ein starker Partner für die Region. Im 75. Jubiläumsjahr der Flughafengesellschaft unterstreicht der Airport mit verschiedenen Aktionen und Veranstaltungen seine Schlüsselrolle als Wirtschaftsfaktor, zeigt seine Verantwortung für das Umland und leistet gesellschaftlichen Mehrwert für die Menschen in seiner Nachbarschaft und der gesamten Region.