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Ilustration des HAP-alpha im Flug
Unbemanntes hochfliegendes Solarflugzeug des DLR - Bild: © DLR (CC BY-NC-ND 3.0)

Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) hat einen wichtigen Schritt in der Entwicklung seiner innovativen hochfliegenden Plattform "HAP-alpha“ durchgeführt. Das hochfliegende Solarflugzeug hat vor kurzem einen Standschwingungsversuch positiv bestanden. Die umfangreiche Bodenerprobung fand am Nationalen Erprobungszentrum für unbemannte Luftfahrtsysteme des DLR in Cochstedt statt.

Unbemannte Plattformen können langandauernd in der unteren Stratosphäre verbleiben

Hochfliegende unbemannte Plattformen können langandauernd in der unteren Stratosphäre verbleiben und dort vielfältige Aufgaben im Bereich der Erdbeobachtung und Kommunikation erfüllen. Die Banbreite erstreckt sich von der Überwachung von Schifffahrtswegen bis hin zum Katastrophenmanagement oder der Bereitstellung von Internet. Auf den jetzt bestandenen Test werden weitere Tests folgen, und eine erste Flugerprobung in bodennahen Höhen ist in Abhängigkeit von idealen Wetterbedingungen bis kommendes Jahr vorgesehen.

"Mit HAP-alpha zeigt das DLR seine umfassende Systemkompetenz ein neues innovatives Luftfahrzeug vollständig zu entwerfen, zu entwickeln und zu betreiben unter Einbeziehung aller Disziplinen. Damit engagieren wir uns in einem wichtigen Innovationsfeld, um den Technologie- und Wirtschaftsstandort Deutschland zu stärken und um unseren öffentlichen Stakeholdern neue Perspektiven in der Zusammenarbeit und im Wissensaustausch zu eröffnen.“
- Dr. Markus Fischer, DLR-Bereichsvorstand

Test war wichtig für die Flugtauglichkeit

Der absolvierte Standschwingungsversuch (GVT – Ground Vibration Test) ist ein wichtiger Test, um das Schwingungsverhalten von Flugzeugen zu untersuchen. Ziel ist es, kritische Schwingungen zu identifizieren, die während des Fluges oder beim Start-/Landezyklus auftreten können. Damit wird festgestellt, ob das Flugzeug sicher ist und damit seine Flugtauglichkeit erlangt. Der erfolgreiche GVT markiert einen wichtigen Meilenstein auf dem Weg zu ersten Flugversuchen, die in Abhängigkeit von idealen Wetterbedingungen bis kommendes Jahr vorgesehen sind und sich auf erste grundlegende Flugmanöver in niedriger Höhe beziehen. Während des jetzt erfolgten Standschwingungsversuchs wurden zahlreiche Sensoren eingesetzt, um die dynamischen Eigenschaften der Plattform zu erfassen. Die Plattform wurde mit elektro-mechanischen Schwingern angeregt, damit ihre Schwingungscharakteristika identifiziert werden können. Eine besondere Herausforderung des GVT am Fluggerät High Altitude Platform war die sehr leichte und damit auch sehr flexible Bauweise.

Know-how Gewinnung für die Entwicklung leistungsfähiger und hochfliegender Solarflugzeuge

Die HAP-alpha ist eine hochelastische, solarbetriebene Flugplattform in extremer Leichtbauweise, die mit einem Gesamtgewicht von nur 138 Kilogramm bei einer Spannweite von 27 Metern am DLR-Standort Braunschweig gefertigt wurde. Das Ziel des DLR-eigenen Projekts ist es, eine hochfliegendes unbemanntes Solarflugzeug zu entwickeln, zu bauen und zu betreiben. Es soll als Test-Plattform bis in die untere Stratosphäre auf etwa 20 Kilometer Höhe fliegen. Dort sollen Sensorsysteme und Systemtechnologien für den langandauernden Einsatz auf einer hochfliegenden Plattform erprobt werden. Das DLR verfolgt mit HAP-alpha das Ziel, umfassendes Know-how für die Entwicklung leistungsfähiger, hochfliegender Solarflugzeuge aufzubauen. Weiterhin wird mit dem HAP-alpha eine Trägerplattform zur Erprobung von Sensorsystemen und Systemtechnologien unter realen Einsatzbedingungen in der unteren Stratosphäre aufgebaut. Neben der Plattform selbst entwickelt das DLR zwei Sensorsysteme zum Einsatz auf dem HAP-alpha sowie optimierte Auswertungsverfahren.

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