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Karte mit Ergebnissen des Flughafencheck 2025
Der Flughafen Leipzig belegt im Ranking die Spitzeposition - Bild: © Vereinigung Cockpit e.V.

Beim Flughafencheck 2025 der Vereinigung Cockpit (VC) mit neuer Methodik und klarem Sicherheitsfokus gab es dieses Jahr viel Bewegung bei den Platzierungen. Der jährliche Check hat das Ziel, die Flughäfen bei der Verbesserung ihrer Sicherheitsstandards zu unterstützen. Dieses Jahr standen insbesondere die Vermeidung von Runway Incursions, Excursions (Störungen auf und neben der Start- oder Landebahn) und der Aufbau modernerer GPS basierter Anflüge sowie der Erhalt der robusten konventionellen Anflugsysteme im Fokus.

Stopbars und Runway End Safety Areas beeinflussen die Bewertung jetzt stärker

Dieses Jahr kam erstmals ein risikobasierter Bewertungsansatz zum Einsatz. Dieser gewichtet die Maßnahmen nach ihrer tatsächlichen Sicherheitswirksamkeit. Anstelle des bisherigen Schulnotensystems basiert die Bewertung nun auf einem Punktesystem, das prozentuale Ergebnisse liefert und anschließend in Noten umgewandelt wird. Effektive Maßnahmen, wie unter anderem daueraktive Stopbars oder auch Runway End Safety Flächen beeinflussen die Bewertung erheblich. Diese Reform ermöglicht auch Flughäfen mit baulichen Einschränkungen, sehr gute Bewertungen zu erreichen.

Die Vermeidung von Runway Incursions und GPS-Backups waren 2025 im Fokus

Der Fokus liegt auch 2025 auf der Vermeidung von Runway Incursions. Internationale Vorfälle wie am Flughafen Tokio-Haneda im Januar 2024 und der Absturz von Jeju Air Flug 2216 im Dezember desselben Jahres zeigen eindrücklich, wie entscheidend funktionierende Sicherheitsmechanismen wie Stopbars, Runway End Safety Flächen und Runway-Safety-Teams sind. Neu im Check ist das Thema GPS-Jamming und Backup-Infrastruktur. Infolge geopolitischer Spannungen, wie dem Krieg in der Ukraine, kommt es immer häufiger zu GPS-Störungen. Flughäfen, die redundante Navigationssysteme vorhalten, verbessern damit nicht nur ihre Sicherheit, sondern auch ihre Bewertung im Flughafencheck.

Flughafen Leipzig führt das Ranking an

Die neue Methodik sorgt für viel Bewegung im Ranking. Der Sieger in diesem Jahr ist der Flughafen Leipzig (LEJ). Den Spitzenplatz erobert der Airport dank vorbildlicher Beleuchtungssysteme und dem teilweisen 24/7-Einsatz von Stopbars. München (MUC), der Sieger des letzten Jahres, fällt auf Platz 2 zurück, Zürich (ZRH) bleibt stabil auf Rang 3. Erfurt (ERF) steigt stark auf Rang 4 (vor allem durch eine dynamische "Follow the Greens“ Rollwegbefeuerung). Der Flughafen Paderborn (PAD) verbessert sich deutlich auf Platz 10 durch starke Backup-Infrastruktur. Der Airport Mannheim (MHG) verlässt das Schlusslicht dank guter Kooperation und Runway Guard Lights und Lübeck (LBC) rutscht auf den letzten Platz ab.

Internationale Bewertungskriterien und erstmals auch die Schweizer Flughäfen mit dabei

Die Arbeitsgruppe Airport and Ground Environment (AGE) der Vereinigung Cockpit unterzieht die deutschen Verkehrsflughäfen bereits seit 1978 einem jährlichen Sicherheitscheck. Seit 1996 werden auch Regionalflughäfen in die Untersuchung einbezogen, insofern dort nennenswerter Linienverkehr stattfindet. In diesem Jahr erstreckt sich die Untersuchung in Zusammenarbeit mit der Schweizer Pilotenvereinigung Aeropers erstmals über die Grenze Deutschlands hinaus und umfasst auch die Flughäfen in der Schweiz. Als Grundlage für die Untersuchung dient ein Kriterienkatalog, der kontinuierlich an die sich veränderten Anforderungen angepasst wird und der die aus Pilotensicht sinnvolle und für eine optimale Sicherheit notwendige Ausrüstung von Flughäfen umfasst. Die Bewertungskriterien orientiert sich an den Vorgaben der UN-Sonderorganisation ICAO (International Civil Aviation Authority), der Internationalen Pilotenvereinigung IFALPA, den Vorgaben der Europäischen Luftfahrtbehörde EASA und Veröffentlichungen der Europäischen Organisation zur Sicherung der Luftfahrt Eurocontrol.

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