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Triebwerk mit SAF Schriftzug
Die EU Kommission legt Plan für den SAF-Hochlauf vor - Bild: luftfahrtportal.de

Der heute von der EU-Kommission in Brüssel vorgestellte Sustainable Transport Investment Plan (STIP), der u.a. die Unterstützung des Hochlaufs nachhaltiger Flugkraftstoffe zum Ziel hat, wird vom Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL) kritisch gesehen. Vor allem Subventionen alleine reichen nicht aus, um SAF als wettbewerbsfähige Alternative in der Luftfahrt zu etablieren.

Europäische Airlines im globalen Wettbewerb nicht einseitig benachteiligen

Zum heute in Brüssel durch die EU-Kommission vorgestellten Sustainable Transport Investment Plan (STIP) äußert sich Dr. Joachim Lang, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands der Deutschen Luftverkehrswirtschaft, wie folgt:

"Die Europäische Kommission hat mit dem Sustainable Transport Investment Plan (STIP) das Ziel gesetzt, den Hochlauf nachhaltiger Flugkraftstoffe (SAF) wirksam umzusetzen. Der vorgelegte Plan ist ein erster Schritt in die richtige Richtung, lässt aber zentrale Chancen ungenutzt – insbesondere die Notwendigkeit, fairere Wettbewerbsbedingungen im Luftverkehr zu schaffen. Subventionen allein reichen nicht aus, um SAF als wettbewerbsfähige Alternative zu etablieren. Entscheidend sind konkrete Schritte zur langfristigen Senkung der SAF-Preise, der gezielte Aufbau von Produktionskapazitäten für biogenes und synthetisches SAF in Europa sowie mehr Flexibilität für Airlines, etwa durch ein Book-&-Claim-System oder die Ausweitung von SAF-Allowances. Gleichzeitig braucht es eine wettbewerbsneutrale Überarbeitung der EU-Klimaschutzgesetzgebung, um europäische Airlines im globalen Wettbewerb nicht einseitig zu benachteiligen."
- Dr. Joachim Lang, BDL-Hauptgeschäftsführer

Die Dekarbonisierung der Luftfahrt ist nach Aussage des BDL eine Herkulesaufgabe. Aufgrund der hohen Energieintensität des Sektors bleibt die Reduzierung von CO₂-Emissionen besonders anspruchsvoll, und absehbar werden Flugzeuge weiterhin auf flüssige Energieträger angewiesen sein. Gleichzeitig wächst die weltweite Nachfrage nach Flugreisen weiter. Der schnelle Ausbau der SAF-Produktionskapazitäten muss daher oberste Priorität haben.

Regulatorischen Rahmen für den SAF-Ausbau sollen angepasste werden

Doch die derzeitigen regulatorischen Rahmenbedingungen reichen für den BDL leider nicht aus, um dieses dringend benötigte Wachstum zu ermöglichen. Statt Impulse zu setzen, erschwert die derzeitige EU-Regulierung die Produktionsentwicklung und legt unverhältnismäßige Kosten ausschließlich europäischen Unternehmen auf, während internationale Wettbewerber weitgehend unberührt bleiben. Der BDL fordert deshalb die EU-Kommission auf, den regulatorischen Rahmen für den SAF-Ausbau jetzt anzupassen, um die Produktion nachhaltig zu fördern. Wettbewerbsneutralität, Wachstumschancen und Konnektivität sollten als zentrale Prioritäten des STIP, gleiche Wettbewerbsbedingungen zwischen EU- und Nicht-EU-Fluggesellschaften schaffen. Auch die Bundesregierung ist aufgefordert, ihren Beitrag zu leisten und Finanzierungsinstrumente für den SAF-Ausbau bereit zu stellen, zum Beispiel aus den Einnahmen des EU-ETS.

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