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Luftfrachtwachstum wird durch E-Commerce angetrieben

Bildquelle: Aircargo Club Deutschland
Bildquelle: Aircargo Club Deutschland

Die deutsche Luftfrachtbranche blickt auf ein starkes Jahr mit hoher Nachfrage und gut ausgelasteten Kapazitäten zurück. Für die kommenden Jahre geht die Branche von weiterem Wachstum getrieben durch das steigende E-Commerce Geschäft aus. Die Luftfrachtbranche bereitet sich auf diese neuen Geschäftsfelder mit der effizienteren Gestaltung der Prozesse vor. Über mögliche neue Wege und Strategien, diskutierten die Mitglieder des Aircargo Club Deutschlands mit Dorothea von Boxberg, seit August neuer Vorstand Produkt und Vertrieb der Lufthansa Cargo.

In den nächsten fünf Jahren kann die Luftfrachtbranche nach Angaben von Seabury einem Wachstum von 3,7 Prozent pro Jahr rechnen. Hier spielt vor allem der wachsende grenzüberschreitende E-Commerce-Bereich eine entscheidende Rolle. Gerade in China steigt durch das wachsende Pro-Kopf Einkommen und die damit verbundene Erhöhung des Lebensstandards auch die Nachfrage nach Konsumgütern und dementsprechend nach Luftfracht-Importen.

Um dem wachsenden Bedarf in Zukunft gerecht zu werden, setzt Lufthansa Cargo auf Kooperationen und die Verstärkung von digitalen Geschäftsmodellen. So verkündete der Frachtkranich erst kürzlich, eine strategische Partnerschaft mit China Post einzugehen. Außerdem hat Lufthansa Cargo eine Minderheitsbeteiligung am Berliner Start-up cargo.one erworben und damit ihr digitales Innovations-Portfolio strategisch erweitert. Das Start-up hat eine Plattform zur Buchung und Vermarktung von Luftfrachtkapazitäten entwickelt.

„Viele Kunden erwarten einen Multikanalansatz. Das bedeutet neben dem persönlichen Kontakt die Digitalisierung von manuellen Prozessen. Die Anbindung von Plattformen wird hierbei von entscheidender Bedeutung sein. Denn durch sie erhalten Spediteure einen digitalen Zugriff auf Preise und Kapazitäten, wodurch die Prozesse effizienter und transparenter werden“, sagt Dorothea von Boxberg, Vorstand Produkt und Vertrieb der Lufthansa Cargo.

„Die Logistikbranche in Deutschland muss ihre Prozesse weiter überarbeiten. Gerade mit Blick auf die Digitalisierung der Lieferketten kommt es darauf an, dass alle Beteiligten an einem Strang ziehen. Wenn wir die Probleme nicht lösen, laufen wir Gefahr, dass sich die E-Commerce-Geschäfte in andere Länder verlagern“, erklärt Aircargo Club-Präsident Prof. Dr. Christopher W. Stoller und ergänzt: „Wir sind auf einem guten Weg, denn in der jüngsten Vergangenheit haben mehrere Akteure Initiativen auf den Weg gebracht, um die Digitalisierung und den Datenaustausch in der Luftfracht nach vorne zu bringen, wie etwa der Vorstoß der IATA elektronische Frachtpapiere zum Standard zu machen. So könnte man den Internet-Giganten mit eigenen Lieferketten Paroli bieten.“

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