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Foto: Auswärtiges Amt - Die „Landshut“ in Fortaleza
Foto: Auswärtiges Amt - Die „Landshut“ in Fortaleza
Die Boeing 737 Landshut kommt in das Dornier Museum

David Dornier, Direktor des Dornier Museums, geht davon aus, dass die Präsentation des Lufthansa-Flugzeuges „Landshut“ Tausende von Menschen zusätzlich in die Region Bodensee locken wird. Das Bundesaußenministerium hatte in der letzten Woche verkündet, dass die im Oktober 1977 von Terroristen entführte und von der GSG 9 befreite Maschine aus Brasilien, wo sie zuletzt im Einsatz war, nach Deutschland zurückgeholt wird. Sie wird 40 Jahre nach dem „Deutschen Herbst“ auf dem Gelände des Dornier Museums ausgestellt.

„Wenn wir es geschickt anstellen, dann werden auch das Zeppelin-Museum sowie die Stadt Friedrichshafen mit ihrer Hotellerie und Gastronomie davon profitieren“, erklärte Dornier gestern bei einer Pressekonferenz in seinem Haus.

Der Chef des Dornier Museums verkündete, dass es bundesweit nach der Erstinformation, dass die Maschine in Friedrichshafen gezeigt wird, schon sehr viel positive Reaktionen gegeben hat: „Bei diesem Thema sind die Deutschen emotional ganz besonders berührt.“ Bundesaußenminister Sigmar Gabriel bestätigte das in einer Video-Botschaft: „Dieses Flugzeug ist zum Symbol für unsere wehrhafte Demokratie und unsere freie Gesellschaft geworden, die sich nicht einschüchtern lässt.“ Gabriel zog auch Parallelen zur Gegenwart: „Vor dieser Herausforderung stehen wir auch heute wieder.“

David Dornier ergänzte: „Die Ereignisse von Mogadischu sind auch für unser Museum Verpflichtung. Es gilt, ein Umfeld zu schaffen, das den historischen Ereignissen des Jahres 1977 gerecht wird.“ Die Geiselnahme, ihre Hintergründe, die Befreiung von Besatzung und Passagieren, die Folgen – all das müsse historisch beleuchtet und von einem wissenschaftlichen Beirat entwickelt werden. Dabei findet Dornier es großartig, dass sein Museum vom Bundesministerium für Kultur und Medien (BKM) mit seinem professionellen Netzwerk unterstützt wird.

Zum Konzept soll ein Rahmenprogramm gehören, in dem viele Zeitzeugen zu Wort kommen. Einen ersten Eindruck, wie dramatisch die Ereignisse waren, bekamen die Journalisten gestern bei der Pressekonferenz, zu der auch der damalige Co-Pilot Jürgen Vietor und Diana Müll, eine der Geiseln, gekommen waren.

Dornier ließ es offen, ob die Landshut rechtzeitig zum 40. Jahrestag der Befreiung in Mogadischu am 18. Oktober 2017 zurückgeholt und restauriert sein wird: „Unsere Aufgabe ist es, die Voraussetzungen zu schaffen, dass die in Brasilien zerlegte ‚Landshut’ bei uns einen hervorragenden Platz findet und die Experten der Lufthansa zügig mit der Wiederherstellung anfangen können.“

In der nächsten Woche, so Dornier, werden sich Vertreter der beteiligten Bundesministerien, der Lufthansa und des Dornier Museums treffen und die Termine sowie die Finanzierung des Landshut-Projektes weiter zu konkretisieren. Auf dem von der BILD-Zeitung unterstützten Spendenkonto seien zudem schon von zahlreichen Personen Spenden eingegangen.

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